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01.02.2021 Klassifikation nach ECMA und FEFCO

DIE BEDEUTUNG DER VERPACKUNG IM MODERNEN MARKT
Verpackungen sind auf dem modernen Markt genauso wichtig wie das Design und die Farbkombination eines Produkts oder dessen Inhalts. Der Prozess der Verpackungsgestaltung wird sorgfältig durchdacht und geplant, da die optimale Größe, Farbe und Form gewählt werden muss. Beim Entwurf der Verpackung sollte man bedenken, dass sie fast ein Kunstwerk ist, das Aufmerksamkeit erregen und bereits beim ersten Kontakt den Kaufwunsch wecken muss. Jedes Produkt, das in sorgfältig ausgewählte Verpackung gehüllt ist, wirkt repräsentativer, luxuriöser und ist wettbewerbsfähiger.

Verpackungen werden in zwei Gruppen unterteilt: Transportverpackungen und Produktverpackungen. Transportverpackungen sind in erster Linie für den Transport und die Lagerung von Waren wichtig, während Produktverpackungen das Produkt schützen und gleichzeitig den Käufer führen – sie helfen ihm bei der Kaufentscheidung.

Wenn Sie Ihr Produkt in den Augen des Verbrauchers als Luxusartikel präsentieren möchten, benötigt es hochwertige Verpackung, die ausschließlich dafür entwickelt wurde. ACHTUNG: Verpackung besteht jedoch nicht nur aus vier bedruckten Seiten; sie ist ein komplexer Prozess, der spezielles Fachwissen erfordert.

EMPFEHLUNGEN FÜR DAS VERPACKUNGSDESIGN

1. Materialwahl – Karton
Bei der Auswahl des Materials für den Verpackungsdruck muss die Kartonstruktur berücksichtigt werden. Funktionalität und Haltbarkeit der Verpackung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Die Struktur des Kartonbogens, auf dem gedruckt wird, ist sowohl längs als auch quer anisotrop (ungleichmäßig). Während der Kartonherstellung richten sich Zellulosemakromoleküle überwiegend in Druckrichtung aus, wodurch Festigkeit und Steifigkeit erhöht werden. Kompatibilität und Klebeeigenschaften sind sowohl aus Verpackungs- als auch Produktsicht wichtige Faktoren. Umweltfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Beispielsweise verringert sich bei Lagerung in feuchter Umgebung die Qualität der Verpackung erheblich; daher empfehlen wir, die Verpackung mit Lack oder Laminierung zu schützen, was ihr zudem ein hochwertiges Erscheinungsbild verleiht. Da die Eigenschaften von Karton variieren, wird die erforderliche Kartonstärke anhand der technischen Eigenschaften der Verpackung (Produkt + Verpackung) in Mikrometer ausgewählt. Die folgende Tabelle zeigt ungefähre Werte oder Kombinationen aus Produktgewicht und Kartonstärke.


Beim Entwurf der Verpackung müssen wir uns auf die bedruckte Außenseite konzentrieren. Die Verpackungsabmessungen werden üblicherweise in folgender Reihenfolge angegeben: Länge, Breite und Tiefe. Länge und Breite richten sich danach, wie die Verpackung geöffnet wird.

2. Bestandteile der Verpackung
Die Bestandteile werden in primäre und sekundäre Komponenten unterteilt. Zu den primären Komponenten gehören:
- Vorderseite
- Rückseite
- Seitenflächen
- Oberseite
- Unterseite

Sekundäre Komponenten umfassen:
- Seitenlaschen zum Verkleben
- obere und untere Seitenlaschen
- zusätzliche Verschlusselemente

Alle Laschen bilden zusammen mit der Ober- oder Unterseite einen Deckel oder Boden. Verpackung und zugehöriger Deckel (falls vorhanden) können mittels Laschen oder Klebung montiert werden. Jede Verpackung verfügt über Deckel und Boden, die aus drei oder vier Flächen bzw. Laschen bestehen. Die Flächen von Deckel und Boden können für verschiedene Verschlussarten gestaltet sein, z. B. Überlappung, Lascheneinsteckung oder Verklebung. Die Gestaltung und Auswahl von Deckel und Boden richtet sich nach mehreren Faktoren, darunter Produkttyp, Produktgewicht, Verpackungstechnologie und Nutzungsanforderungen. Für granulare oder pulverförmige Produkte empfiehlt sich ein System mit überlappenden Flächen, bei dem die Flächen dieselbe Breite wie die Kiste haben. Dieses System bietet die größte Klebefläche und Dichtheit der Nähte. Für größere Produkte, bei denen Dichtheit und Festigkeit von Deckel und Boden nicht entscheidend sind, kann eine Verpackung ohne Laschen verwendet werden.

3. Formen und Maße
Bei Verpackungen aus einem einzigen flachen Kartonzuschnitt besteht eine starke Abhängigkeit zwischen Festigkeit und Materialverbrauch in Abhängigkeit vom Verhältnis aller Abmessungen für dasselbe Volumen. Es hat sich gezeigt, dass die geringste Schnittfläche auftritt, wenn Seiten (L: Länge, W: Breite, D: Tiefe) im Verhältnis 2 : 1 : 2 stehen.
Für statische und dynamische Beanspruchungen ist eine Verpackung am stabilsten, wenn das Verhältnis der Seiten 1 : 1 : 1 beträgt, wodurch die Oberfläche jedoch um 12 % größer ist. Die optimale Festigkeit für Verpackungsgruppen A und C wird bei einem Verhältnis von 2 : 1 : 3 erreicht, während sie für Gruppen B und D bei 4 : 3 : 1 liegt.
Beim Entwurf der Verpackung empfiehlt es sich, mittlere Abmessungen zu wählen (z. B. Länge zwischen 100 und 250 mm). Zu große Abmessungen führen meist zu verringerter Steifigkeit, was die Festigkeit und Zuverlässigkeit der Verbindungselemente mindert. Zu kleine Abmessungen verringern die Zuverlässigkeit der Schnittlinie und erschweren die Montage. Für das gewählte Design – das Stanzlayout – sollte ein Muster erstellt werden, um Maßgenauigkeit, Montagekorrektheit und Produktkompatibilität zu überprüfen.



INTERNATIONALER CODE FÜR FALTSCHACHTELN – ECMA
Der European Carton Makers Association (ECMA) veröffentlichte 1967 die erste Sammlung standardisierter Faltschachteln – ein Meilenstein im Bereich der Kartonverpackungen. Computergestützte Verpackungsdesignsysteme existierten damals noch nicht. 1992 wurde der Katalog an Veränderungen in der Branche und die Bedürfnisse der Endanwender angepasst. 2009 erfolgte eine komplette Überarbeitung aufgrund digitaler Entwicklungen und eines erweiterten Designsystems, sodass ein völlig neuer achtstelliger Vorschlag entstand. Der Katalog enthält keine starren Vorgaben für alle Details, insbesondere nicht für Hilfselemente – die Spezifika jeder Verpackung sind individuell.

Anwendung des ECMA-Codes und Bestimmung der Verpackungsgröße
Die Hauptabmessungen einer Verpackung werden definiert als L – Länge, W – Breite und D – Tiefe. Die Maße werden am abgewickelten Zuschnitt ermittelt, von Kante zu Kante bzw. von Falz zu Falz jeder einzelnen Fläche. Bei Umverpackung oder Transportverpackung ist die Außenabmessung entscheidend. Bei Teleskopverpackungen und mehrteiligen Verpackungen sollten die Maße für jedes Teil separat angegeben werden.
Die Regeln lauten: L – Seite parallel zur Drehachse der Oberseite, W – zweite Grundfläche, D – Höhe zwischen Boden und Deckel. Bei Trays: L – längere Grundseitenlänge (Vorderseite), W – kürzere Grundseitenlänge (Vorderseite), D – Höhe zwischen Boden und Deckel. Das Stanzlayout zeigt Schnittlinien, Falze, Perforationen und Klebepositionen – immer so, dass die Oberseite nach oben zeigt.

Klassifikation der Modelle nach Gruppen
Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Verpackungsmodelle und -formen werden diese in sieben Gruppen basierend auf der Grundform eingeteilt:

Gruppe A – rechteckige Schachteln
Diese Schachteln sind längsseitig verklebt (D). Alle Außenflächen sind rechteckig, mit Ausnahme spezieller Deckelformen (z. B. Giebelschachteln).
Gruppe B – rechteckige Schachteln ohne Verklebung
Schachteln ohne Längsklebung, z. B. Trays. Alle Außenflächen sind rechteckig.
Gruppe C – nicht-rechteckige Schachteln
Längsseitig verklebt (D), mindestens eine Außenfläche ist nicht rechteckig und muss nicht rechtwinklig zur Basis stehen.



Gruppe D – nicht-rechteckige, gefaltete Schachteln
In der Regel nicht verklebt, außer bei Sonderformen. Externe Flächen müssen nicht rechtwinklig zur Basis sein.
Gruppe E – Gruppierverpackungen
Verpackungen, die direkt mit dem Produkt in Kontakt stehen oder mehrere Produkte bündeln.
Gruppe F – sonstige Faltschachteln
Alle Schachteln, die keiner der Gruppen A–E zugeordnet werden können.
Gruppe X – Hilfselemente
Spezifische Ergänzungselemente, die für alle Gruppen A–F und einige Modelle von F genutzt werden können.



Aufbau des ECMA-Codes
Der Verpackungscode beginnt mit einem Großbuchstaben für die Gruppe, gefolgt von vier Zahlenpaaren, die Merkmalspaarungen für Deckel-, Boden- und Laschensystem sowie Basisform und Verschlusstechnik beschreiben. Bei Gruppe X wird ein fünftes Paar angehängt.



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INTERNATIONALER CODE FÜR WELLKARTONVERPACKUNGEN – FEFCO
FEFCO (European Federation of Corrugated Board Manufacturers) und ESBO entwickelten das Codierungssystem für Wellpappverpackungen, das heute international verstanden wird. Der globale Standard wurde von der International Corrugated Case Association (ICCA) übernommen. Standardangaben werden für Bestellungen genutzt; Anpassungen und Erweiterungen müssen von FEFCO genehmigt werden.

Erklärung des Stanzlayouts – Wellpappe
Alle Maße werden intern in mm angegeben: LÄNGE × BREITE × HÖHE
LÄNGE (L) = längere Öffnungsseite
BREITE (B) = kürzere Öffnungsseite
HÖHE (H) = Abstand Boden–Deckel

Bei Teleskopschachteln wird eine vierte Maßangabe ergänzt, z. B. 355 × 205 × 120 / 40 mm (L × B × H / h).

Maße der Wellpappe
1. Maß = entlang der Klebelinie (parallel zur Wellenrichtung)
2. Maß = quer zur Klebelinie (senkrecht zur Wellenrichtung)

Verpackungsformen
Da viele Verpackungsformen auf Grundformen basieren, ist kein kompletter Neuentwurf nötig – sie lassen sich durch Suffixe definieren, z. B. „0201-2“ für eine Variante.

Kombination von Verpackungstypen
Beim Kombinieren zweier oder dreier Basistypen können nur die gewünschten Elemente genutzt werden. Beispiel: Kombination von 0204/0215 für Deckel und Boden.


Verpackungsmontage
Im Stanzlayout werden Nahtarten definiert: Klebung (kurz/lang), Klebeband, Heftung mit Metallklammern.



M – manuelle Montage / A – automatische Montage / M/A – kombiniert

Klassifikation nach Grundgruppen
Einige Modelle können mehreren Gruppen zugeordnet werden.



Verschlussarten
Ein effektiver Verschluss ist ebenso wichtig wie die Verpackungsform: Kalt-/Heißkleben, Klebeband, Klammerung, Steckverschluss.

Verpackungverschluss

Symbole in Zeichnungen und Softwaresystemen



Barbara V. & Petra V.